Montag, 25. Juli 2005

UND ZURÜCK

und zurück wohin
das frage ich, das frage ich irgendwann zwischen klatschenden Menschen, die sich drehen und wenden, die Purzelbäume schlagen zu russischen Klängen.

und zurück, was dann
frage ich zwischen indischem Essen und billigem Mojito in einem Lokal, dessen Boden mit Ostseesand bedeckt ist.

und zurück, wer weiß
sage ich in meiner Lieblingsbar, in der es möglich ist den Stuhl, auf dem der Sitznachbar sitzt wegzukaufen.

und zurück, wie schmeckt
wohl der Döner bei uns, denke ich und genieße den letzten Bisssen.

und zurück, wie
wohnt es sich in Tirol, wo es nicht in jedem Hinterhof etwas zu entdecken gibt.

und zurück, zu wem
das weiß ich und ich weiß

GabianderOstsee

Berlin verlassen, dem Sowjetischen Denkmal in Erkner einen Gruß zumurmeln, zurück lehnen und Rückenwind. Sanft gefahren werden bis ans Meer.
Zinnowitz - die Ostsee.
Stehen und staunen -
im feinen Sand liegen, die Augen schließen, wieder öffnen und oben ziehen die Wolken vorüber, lassen kleine Sonnenstrahlen durch, Wind umhüllt den Körper.
Am Strandkorb lehnen, süßen Wein im Mund, einsam blinkt ein Leuchtturm.
Als Randfigur in der Künstler-WG wohnen, am weißen Teppich auf der Veranda den Regentag verbringen.
Schilf, überall Schilf spazieren, sich die Kleider vom Leib reißen wollen und nackt baden.
Und genießen, weit weg sein, auf der Insel, sich fragen ob man dort vorwärts oder rückwärts geht.

ICH
gehe vorwärts.

Freitag, 15. Juli 2005

Träume

Am Stadtstrand liegen, auf den nackten Füßen den Sand spüren. Daneben die Spree und auf der Spree, das Badeschiff. Im Spree - Badeschiff planschen und über ein Inn - Badeschiff nachdenken, dass es nie geben wird. Schnell ein Konzept konstruieren, schnell ein Traum-Inn-Badeschiff bauen.

Die Grillglocke über dem Park sehen und die chillenden Menschen und über einen Park in Innsbruck nachdenken, in dem so etwas nicht möglich ist.

Wehmut spüren, Augen schließen und Tarzan vor mir sehen, wie er mir einen fetten Kuss auf die Hand drückt

...ein Abschiedskuss?

Donnerstag, 14. Juli 2005

"Das ist ...?"

Irgendwann war es dann doch nur mehr die eine Frage, die uns zwei Ösis interessiert hat:

"Was macht a Nackater im Mudd Club?"

Auf "Du, da kommt einer nackt..." zuerst noch gelassen reagieren, da sich vorerst nur ein schmaler Oberkörper präsentiert. Doch dann, tatsächlich, ein nackter Mann steht an der Bar, als ob nichts wäre und bestellt sich einen Cocktail.

Minutenlanges ungläubiges Starren zuerst auf ihn, dann auf die anderen Menschen, die entweder noch nicht so genau hingeguckt haben, oder es ganz normal finden, dass hier mal a Nackater in den Mudd Club spaziert.

Also auch versuchen, ganz berlinerisch und cool zu sein und einfach weitertanzen, als ob nichts wäre...

Hin und wieder huscht der Nackate bei uns vorbei, geht zur Bar und lässt sich dann wieder auf einer Bank nieder und starrt unbeteiligt in die Menge.
Doch das unbeschwerte Tanzen klappt nicht mehr, also mal zur Bar und ein Bier kaufen und schon ist auch der Nackate wieder da. In der Aufregung das Bier viel zu schnell runter kippen, mit verstohlenen Blicken auf den nackten Mann, braungebrannt, sehr dünn, sehr schmal, eigentlich nicht ganz unbekleidet, ein modisches Glitzerband hängt lässig um seine Hüften. Klar, denke ich, er muss doch sein Portemonnaie irgendwo fest machen.

Wieder minutenlanges fassungsloses Starren auf den Nackaten, als er sich sein Portemonnaie in den Haaren unter seinen dichten Strähnen fest macht.

Mittlerweile haben ein paar andere Leute (wahrscheinlich auch Ausländer) von ihm Notitz genommen und kichern, die Berliner tanzen unbeirrt...

"Das ist verrückt...!" möchte man sagen oder
"Das ist Berlin!"

Montag, 11. Juli 2005

Stralauer Allee, Ich

lechts und rinks kommen autos
jede menge autos
die stinken die hupen hinter mir und vor mir
ich steh mitten drin da wo nur ich platz habe dort wo ich bleiben muss dort wo ich warten muss wo ich mich nicht wegtraue
denn wenn die blechlawine stehen bleibt
nur ganz kurz
dann kommen sie
die radfahrer die mir gegenüber lauern die
mir in den rücken fallen wollen
und
ich was mache ich?
ich sollte mehr schlafen und jetzt aber schnell
sonst bleibe ich den ganzen Abend auf der Insel die vielleicht
für mich bestimmt
aber noch nicht
aber doch nicht
aber doch noch nicht...

Donnerstag, 7. Juli 2005

Orient Lounge

Wie so oft in Berlin, lockt der zweite Stock eines Lokals viel mehr, als das Erdgeschoss. Also etwas wagen und an mampfenden, quatschenden Leuten vorbei und hinauf. Oben sieht alles ganz anders aus und eine SchickiMicki begrüßt uns am Eingang. "Wieviele Leute seid ihr denn..." Wir schauen uns an, sie sieht uns an...also zählen wir brav durch und sagen: "Drei". Sie müsse uns nämlich anmelden und sie müsse wissen ob noch jemand kommt. "Hm, naja, das wissen wir jetzt noch nicht, vielleicht...!" "Also kommt jetzt noch jemand, oder nicht?" fragt sie genervt und zwingt uns zum "Nein", also weiter, "Folgt mir bitte" und wir folgen. Vorbei an runden Tischen mit vorgezogenen Vorhängen und "Reserviert" Schildchen, geleitet uns die Kurzröckige in einen großen Raum, wo wir uns zu weiteren 20 Wasserpfeife rauchenden Leuten dazu quetschen sollten. Wir testen kurz die niederen Hocker, dann wollen wir abhauen. Das entgeht der Schicken natürlich nicht...also melden wir uns ab und fliehen unter ihrem irritierten Blick.
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Co & Bi Redakteurin Gabi Wild in Berlin

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